Wenn dein Content lebt – aber Google ihn längst abgeschrieben hat
Du hast 150 Blogartikel online. Aber nur 15 bringen regelmäßig Traffic. Der Rest? Ein Haufen gut gemeinter Ideen aus der Vergangenheit, die nie funktioniert haben oder heute schlicht überholt sind. Willkommen beim Zombie-Content: Er ist technisch online, aber faktisch tot – und genau das kostet dich Sichtbarkeit.
Dieser Artikel zeigt dir, wie du Zombie-Content identifizierst, was er mit deinem SEO macht und wie du ihn strukturiert aussortierst oder verbesserst. Und ja: Wenn du deine Website langfristig erfolgreich machen willst, musst du dich von altem Ballast trennen. Hier erfährst du, wie das geht – systematisch, fundiert und praxisnah.
Was ist Zombie-Content eigentlich?
Zombie-Content bezeichnet Inhalte, die auf deiner Website vorhanden sind, aber weder organischen Traffic bringen noch zur Zielerreichung beitragen. Sie sind wie verlassene Räume in einem Haus: sichtbar für Google, aber nutzlos für den Besucher.
Typische Merkmale:
- Keine oder sehr geringe Impressions & Klicks (GSC)
- Kein oder veralteter Traffic (Analytics)
- Kaum Verweildauer oder hohe Bounce Rate
- Themen ohne aktuelle Relevanz
- Veraltete Informationen oder Quellen
- Geringe inhaltliche Qualität (z. B. schwacher Stil, keine Struktur, keine Tiefe)
- Kein Keyword-Fokus oder irrelevante Keywords
Anders als Thin Content (zu wenig Inhalt) oder Duplicate Content (doppelt vorhanden) ist Zombie-Content oft „vollständig“, aber eben nicht performant. Und das macht ihn so trügerisch: Du denkst, die Seite ist doch da – aber sie trägt nichts bei.

Warum Zombie-Content deinem Ranking schadet
Google mag keine Inhalte, die die Website nur aufblasen, aber keinen Mehrwert bieten. Die Folgen sind gravierender, als viele denken:
- Indexbloat: Google crawlt Seiten, die keine Relevanz haben – das kostet Crawling-Budget und verlangsamt das Indexieren wichtiger Seiten.
- Verwässerte Autorität: Viele schwache Seiten können das Ranking der starken Seiten negativ beeinflussen – Google erkennt nicht klar, worauf du spezialisiert bist.
- Themenrelevanz leidet: Wenn du zu vielen unterschiedlichen, aber irrelevanten Themen Inhalte hast, verlierst du dein thematisches Profil.
- EEAT-Verlust: Veraltete, unpräzise oder oberflächliche Inhalte schwächen deine Position als vertrauenswürdige Quelle.
Besonders bei Websites mit vielen Unterseiten entsteht ein Problem: 300 Seiten bedeuten nicht automatisch Autorität – nur dann, wenn diese auch wirklich etwas leisten.
So findest du Zombie-Content auf deiner Website
Ein effektives Content-Audit ist keine oberflächliche Prüfung – sondern ein systematisches Vorgehen, das Daten mit redaktioneller Bewertung verbindet.
Technische Analyse: Diese Tools brauchst du
- Google Search Console (GSC): Filtere Seiten mit 0 Klicks oder Impressions über 12 Monate.
- Google Analytics: Schau dir Seiten mit hoher Bounce Rate und niedriger Verweildauer an.
- Screaming Frog / Ryte / ahrefs: Erfasse Indexierungsstatus, Wortanzahl, Meta-Daten, Statuscodes.
- XOVI / Sistrix / Semrush: Prüfe die Sichtbarkeit auf URL-Ebene und identifiziere URLs ohne Ranking.
Redaktionelle Bewertung: Diese Fragen musst du stellen
- Ist das Thema heute noch relevant?
- Wurde der Text seit Veröffentlichung gepflegt oder ist er veraltet?
- Ist die sprachliche Qualität ausreichend? Gibt es Struktur, Tiefe, Nutzerfokus?
- Werden Keywords gezielt und sinnvoll eingesetzt?
- Gibt es Mehrwert, z. B. Checklisten, konkrete Anleitungen, Grafiken?
Nutze eine Notenskala (z. B. A = stark, B = ausbaufähig, C = löschen) und dokumentiere die Einschätzung transparent – z. B. in einem Google Sheet mit Farbcodes. So kannst du den Zustand deiner Website schnell überblicken.

Was tun mit Zombie-Content? Diese 4 Optionen hast Du
Nicht jeder Zombie muss sofort gelöscht werden. Die passende Maßnahme hängt davon ab, wie viel Potenzial noch in der Seite steckt:
1. Löschen (nur mit 301!)
Beiträge, die thematisch nicht mehr passen, veraltet oder qualitativ unbrauchbar sind, sollten raus. Aber: Leite sie mit einem 301-Redirect auf eine sinnvolle Alternative um, z. B. eine thematisch passende Kategorie oder einen verwandten Beitrag.
2. Updaten
Wenn ein Beitrag fachlich sinnvoll, aber veraltet ist, lohnt sich die Überarbeitung:
- Neue Zwischenüberschriften für bessere Struktur
- Aktualisierte Zahlen, Daten, Fakten
- Keyword-Recherche mit Fokus auf Suchintention
- Call-to-Actions einfügen oder verbessern
Ein starkes Update kann die Sichtbarkeit in wenigen Wochen wieder ankurbeln.
3. Kombinieren
Hast du mehrere ähnliche Artikel zum selben Thema? Dann fasse sie zusammen und leite die überflüssigen Seiten per 301 weiter. So stärkst du die Autorität der neuen Hauptseite und vermeidest Keyword-Kannibalisierung.
4. Umwidmen oder neu positionieren
Wenn der Text grundsätzlich gut ist, aber im falschen Format oder Kontext steht, kann ein Relaunch helfen:
- Aus Blogbeitrag wird Landingpage
- Aus Newsartikel wird Pillar Page
- Aus Fachtext wird Whitepaper oder Leadmagnet
So holst du aus vorhandenen Inhalten das Maximum raus.
Wie du Zombie-Content langfristig vermeidest
Ein Content-Audit ist keine einmalige Aktion – du brauchst Routinen, um nachhaltig SEO-Wert zu schaffen:
- Regelmäßige Mini-Audits: Neue Inhalte nach 6 Monaten überprüfen
- Quartalsweise Deep-Dives: Alte Inhalte ab 12 Monaten mit Datencheck analysieren
- Pflegezyklus definieren: Inhalte mit „Update-Intervall“ taggen (12, 18 oder 24 Monate)
- Content-Dokumentation: Im CMS Notizen zu Qualität, Potenzial und SEO-Status anlegen
- Redaktionsplan anpassen: Pflege und Updates als festen Bestandteil integrieren
Zombie-Content entsteht nicht über Nacht – sondern durch fehlende Pflege. Mit einem durchdachten System vermeidest du, dass deine Website langsam an SEO-Kraft verliert.
Fazit
Wer in SEO investiert, sollte auch investieren, um Inhalte aktuell, relevant und nutzerzentriert zu halten. Zombie-Content ist keine optische Schönheitsfrage – er ist ein strategisches Problem.
Ein gepflegter, fokussierter Webauftritt zeigt Google, dass du Autorität hast – und deinen Content im Griff. Also: Keine Gnade für Untote.
Wenn du Hilfe beim Content-Audit brauchst oder wissen willst, wie du deine Website von Altlasten befreist, melde dich gern. Ich unterstütze dich strategisch und praxisnah – vom ersten Audit bis zum Relaunch. Jetzt Kontakt aufnehmen!
Zombie-Content & Content-Audits: die meistgestellten Fragen
Was ist Zombie-Content genau?
Zombie-Content sind Inhalte, die technisch auf der Website existieren, aber weder Traffic noch Rankings bringen – oft veraltet, thematisch irrelevant oder qualitativ schwach. Sie schwächen das Gesamtbild deiner Seite.
Wie oft sollte ich meine Inhalte prüfen?
Einmal pro Jahr ein vollständiges Audit, dazu halbjährliche Überprüfungen neuer Inhalte. Ziel: Probleme früh erkennen und steuern.
Sollte ich jeden alten Beitrag sofort löschen?
Nein. Erst analysieren – dann entscheiden: Löschen, überarbeiten oder kombinieren. Nur wenn kein Potenzial vorhanden ist, solltest du Inhalte vollständig entfernen.
Was bringt ein Content-Audit konkret?
Du erkennst Schwachstellen, verbesserst die Themenfokussierung deiner Website, stärkst relevante Rankings und reduzierst Pflegeaufwand.



